Hl. Teresa von Avila (1515-1582), Karmelitin, Kirchenlehrerin
Der Weg der Vollkommenheit, Kap. 36
Alle, die ihn berührten, wurden geheilt
Als Jesus in dieser Welt weilte, heilte eine einfache Berührung seiner
Kleider die Kranken. Warum also sollten wir zweifeln, so wir denn
Glauben haben, dass er auch zu unseren Gunsten Wunder wirkt, wo er doch
so innig mit uns verbunden ist in der eucharistischen Kommunion? Warum
schenkt er uns nicht, was wir von ihm erbitten, wo er doch bei sich zu
Hause ist? Seine Majestät zahlt seiner Gewohnheit nach nicht schlecht
für die Gastfreundschaft, die man ihm in unserer Seele gewährt, wenn man
ihn gut aufnimmt. Bereitet es euch Pein, unseren Herrn nicht mit den
leiblichen Augen betrachten zu können? Sagt euch, dass es uns
augenblicklich einfach nicht zusteht...Doch sobald unser Herr sieht, dass eine Seele von seiner Gegenwart profitiert, enthüllt er sich ihr. Sie wird ihn wohl nicht mit den leiblichen Augen sehen, doch er wird sich ihr in gewichtigen inneren Empfindungen offenbaren oder auf viele andere Weisen. Bleibt also wohlgemut bei ihm. Verliert keine so günstige Gelegenheit, wie es die Stunde nach der Kommunion ist, um eure Belange anzusprechen.
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