Synode von Elvira (300-303?)
Zölibat der Kleriker
Kan 27. Ein Bischof sowie jeder beliebeige andere Kleriker soll nur seine Schwester oder Tochter, wenn sie Gott geweihte Jungfrau ist, bei sich haben; es wurde beschlossen, dass er keinesfalls eine fremde [bei sich] haben [darf].
Kan 33. Es wurde beschlossen, den Bischöfen, Priestern und Diakonen sowie allen Klerikern, die den Dienst versehen, folgendes Verbot aufzuerlegen: Sie sollen sich von ihren Ehefrauen enthalten und keine Kinder zeugen: jeder aber, der [es] tut, soll aus der Ehrenstellung des Klerikers verjagt werden.
Papst Siricius (384-399)
Brief "Directa ad decessorem" an Bischof Himerius von Tarragona, 10. Februar 385
(Kap 7, §8) ...Wir haben nämlich erfahren, dass sehr viele Priester Christi und Leviten lange Zeit nach ihrer Weihe sowohl aus eigenen Ehen als auch aus schändlichem Beischlaf Nachkommenschaft gezeugt haben und ihr Vergehen mit dem Vorwand verteidigen, dass man im Alten Testament lese, den Priestern und Dienern [sei] die Erlaubnis zum Zeugen zugestanden.
[Gegen dieses Argument wendet der Papst ein:] (§9) Warum wurden die Priester geheißen, im Jahre des Amtes sogar fern von ihren Häusern im Tempel zu wohnen? Aus diesem Grund nämlich, damit sie nicht einmal mit ihren Frauen fleischlichen Verkehr ausüben konnten, um in der Reinheit des Gewissens leuchtend ein Gott wohlgefälliges Opfer darzubringen.
(§10) Daher bezeugt auch der Herr Jesus, nachdem er uns mit seiner Ankunft erleuchtet hatte, im Evangelium, dass er gekommen sei, das Gesetz zu erfüllen, nicht aufzulösen [Mt 5,17]. Und deshalb wollte er, dass die Gestalt der Kirche, deren Bräutigam er ist, im Glanze der Keuschheit erstrahle, damit er sie am Tage des Gerichtes, wenn er wieder kommt "ohne Makel und Runzel" [Eph 5,27] ....finden kann. Durch das unauflösliche Gesetz dieser Bestimmungen werden wir alle, Priester und LEviten, gebunden, auf dass wir vom Tage unserer Weihe an sowohl unsere Herzen als auch Leiber der Enthaltsamkeit und Keuschheit überantworten, damit wir dem Herrn, unserem Gott, in den Opfern gefallen, die wir täglich darbringen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen